"Ehrgeizig, athletisch und stark im Rebound" - Westfälische Nachrichten

Basketballer der SG Telgte Wolbeck mit Leon Schmidt auf Titeljagd Ehrgeizig athletisch und stark im Rebound image 630 420f wnCenter Leon Schmidt hat sich mit seinen 20 Jahren bereits zu einem Leistungsträger im Landesliga-Team der SG Telgte/Wolbeck Baskets entwickelt, das auf den Sprung in die Oberliga hoffen darf. Foto: Biniossek

Basketballer der SG Telgte/Wolbeck mit Leon Schmidt auf Titeljagd

Telgte - Mehrere Jahre bewegten sich die Basketballer des TV Friesen Telgte im Mittelfeld der Landesliga – stets den Blick eher nach unten als nach oben gerichtet.

 

Mehrere Jahre bewegten sich die Basketballer des TV Friesen Telgte im Mittelfeld der Landesliga – stets den Blick eher nach unten als nach oben gerichtet. Bis sie im Frühjahr und Sommer 2016 eine glänzende Idee in die Tat umsetzten und sich mit den Korbjägern des VfL Wolbeck zusammentaten.

Beide Aufgebote hatten zuvor über Personalsorgen geklagt, diese gehören inzwischen der Vergangenheit an. Aber die Gründung der Spielgemeinschaft hatte noch einen weiteren, äußerst angenehmen Nebeneffekt. Aus einem Durchschnittsteam auf Landesliga-Niveau wurde ein Ensemble, das ernsthaft an die Tür zur Oberliga klopft.

Einen Spieltag vor Ende der Hinrunde zieren die Baskets die Tabellenspitze des Zwölferfeldes. Zwei Zähler beträgt der Vorsprung auf Westfalia Kinderhaus, vier auf Borken-Hoxfeld und sechs auf den FC Schalke 04 III. Beträchtlichen Anteil an dieser positiven Entwicklung hat ein 20-jähriger Center, der erst im dritten Jahr im Aufgebot von Coach Marc Schwanemeier steht.

Leon Schmidt begann erst mit 15 mit dem Basketballspielen. Aber das muss kein Nachteil sein, wie der unglaubliche Werdegang von Dirk Nowitzki aus kleinen Anfängen in Würzburg bis zum NBA-Champion mit den Dallas Mavericks belegt.

„Das Extra-Training unter Leitung von U 18-Trainer Karsten Sauermann hat mir sehr geholfen. Ein halbes Jahr lang haben wir immer wieder Dribblings und Würfe geübt“, berichtet der Fach-Abiturient, der sich gerade in der Ausbildung zu einem Holzmechaniker befindet. „Früh habe ich dann bei der zweiten Mannschaft mittrainiert. Wenn man Spaß hat, entwickelt man sich weiter“, so der 1,98-Meter-Mann, der Rebounds und Schnelligkeit zu seinen Stärken zählt.

„Er ist ein sehr athletischer Typ, sehr ehrgeizig und will etwas lernen“, freut sich Übungsleiter Marc Schwanemeier mit dem Youngster einen echten Rohdiamanten in seinen Reihen zu haben. „Individuell und im technischen Bereich kann er noch viel lernen. Er muss auch noch geduldiger spielen und an den Distanzwürfen arbeiten. Aber wenn er richtig reinhaut, kann er vielleicht sogar zwei Klassen höher in der 2. Regionalliga spielen.“

20 bis 25 Minuten Einsatzzeit pro Spiel sind keine Seltenheit für Schmidt, obwohl er sich die beiden Centerpositionen derzeit mit Max Reckers, Philipp Vater, Martin Eing und Sebastian König teilen muss. „Bereits in den ersten Trainingseinheiten haben wir gemerkt, dass wir uns gut miteinander verstehen“, berichtet der Telgter Nachwuchsmann, der gerne angelt und sich Videos von NBA-Sprungwunder Blake Grissin von den Los Angelos Clippers anschaut. „In die Oberliga aufzusteigen, wäre schon cool, aber wir haben noch ein paar schwierige Spiele vor uns. Kinderhaus hat Bock uns zu schlagen und gegen Borken-Hoxfeld muss man sich auch zusammenreißen. Locker reinzugehen wie gegen Schalke 04 III geht gar nicht. Die Niederlage hat uns wach gerüttelt.“

Am 3. Januar ist Trainingsbeginn nach der Weihnachtspause. „Wir wollen um den Aufstieg spielen“, macht Marc Schwanemeier keinen Hehl mehr aus dem inzwischen klar definierten Saisonziel. Und wer weiß, vielleicht gelingt es den Reckers, Schmidt & Co. ja tatsächlich auf absehbare Zeit, in die großen Fußstapfen der Georg Niet, Klaus Rüter und Teamkollegen zu treten, die es seinerzeit mit den Friesen bis in die 2. Regionalliga geschafft haben.