„Mit gemischten Gefühlen“ – SG-Boss Klaus Rüter im Interview (mit der WN)

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In ihrer ersten Saison ist die Spielgemeinschaft Telgte-Wolbeck Baskets, hier mit Max Reckers (großes Bild links), in die Oberliga aufgestiegen. SG-Chef Klaus Rüter (kleines Bild) im Einsatz bei den Oldies. Foto: Biniossek

Telgte -  Bei den Männern läuft es blendend bei den Telgte-Wolbeck Baskets. Im Interview spricht Klaus Rüter, der Leiter der Spielgemeinschaft, über Erfolge, Probleme und Perspektiven. Und er beantwortet die Frage, wie viel TV Friesen in der SG steckt.

Im Sommer 2016 haben sich die Basketballer des TV Friesen Telgte und des TV Wolbeck zur Spielgemeinschaft (SG) Telgte-Wolbeck Baskets zusammengeschlossen. Die erste Männermannschaft ist auf Anhieb als Landesliga-Meister in die Oberliga aufgestiegen. Bei den Frauenteams und in der Jugendarbeit läuft es nicht so glatt. WN-Sportredakteur Ralf Aumüller hat mit SG-Boss Klaus Rüter über die Erfolge, Probleme und die Perspektiven der SG gesprochen. Der 47-jährige Telgter, der als Verwaltungsfachangestellter bei der Gemeinde Ostbevern arbeitet, hatte zuvor schon seit 1992 die Basketball-Abteilung des TV Friesen geleitet.

Die erste Mannschaft der SG Telgte-Wolbeck Baskets steht als Aufsteiger auf Platz vier in der Oberliga. Hatten Sie das erwartet?

Rüter: Wir sind mit gemischten Gefühlen in die Saison gegangen. Es war absolut nicht zu erwarten, dass die Mannschaft so schnell richtig Fuß fasst. Wichtig war, dass sie sofort Siege eingefahren hat. Das hat ihr unheimlich Selbstbewusstsein gegeben, was man besonders auch in den letzten beiden Spielen gesehen hat. Vor der Saison waren alle sehr gespannt, jetzt sind wir absolut zufrieden.

Wie sind die Aussichten in dieser Saison in der Oberliga?

Rüter: Ziel wird es bleiben, so schnell wie möglich nichts mehr mit dem Abstieg zu tun zu haben. Bis auf die Mannschaften ganz unten in der Tabelle ist die Liga sehr ausgeglichen. Ein guter Mittelfeldplatz ist realistisch.

Und wie sind die Perspektiven der Mannschaft über diese Saison hinaus?

Rüter: Das können wir jetzt noch gar nicht absehen. Wir kennen die persönlichen Ambitionen der einzelnen Spieler nicht, wir haben ja viele Studenten dabei. Ab Mitte der Saison werden wir die Gespräche mit den Spielern führen. Zum jetzigen Zeitpunkt können wir noch keine verlässliche Aussage treffen.

Die zweite Mannschaft der SG steht in der Bezirksliga auf dem dritten Platz.

Rüter: Sie darf sicherlich auf den Aufstieg spekulieren, aber ein Problem könnte die fehlende Konstanz sein. Die Mannschaft hat im Training und in den Spielen häufig wechselnde Besetzungen. Nicht vergessen darf man unsere Oldie-Truppe. Die Erfolge können sich sehen lassen. Das ist auch Werbung für den Verein.

Die SG musste gerade die U 18 vom Spielbetrieb zurückziehen. Jetzt spielt nur noch die U 16 in der Meisterschaft. Warum ist die Jugendarbeit so schwierig?

Rüter: Die steht und fällt mit der Zahl der Übungsleiter. Gerne würden wir mehr Zeiten besetzen und damit offensiv werben. Im Fußball oder Handball ist das einfacher. Wir sind eine Randsportart und müssten eigentlich aktiv auf die Schulen zugehen. Dafür fehlt uns aber die Übungsleiter-Power. Langfristig wollen wir da wieder etwas auf die Beine stellen, der Senioren-Basketball lebt auch von der Jugend.

Eine Frauenmannschaft stellt die SG nicht. Gibt es eine Perspektive?

Rüter: Wir hatten überlegt, wieder eine Mannschaft ins Leben zu rufen, dafür fehlte aber die Breite im Kader. Wir hatten ein paar Spielerinnen zu wenig. Das ist nicht nur ein Problem unseres Vereins, sondern auch auf Kreis- und Bezirksebene. Langfristig wollen wir den Weg über eine verstärkte Jugendarbeit gehen, darauf liegt eher unser Fokus.

Die Spielgemeinschaft Telgte-Wolbeck gibt es seit der Saison 2016/17. Wie läuft die Zusammenarbeit?

Rüter: Im Herrenbereich hundertprozentig gut. Beide Stammvereine haben davon profitiert. Beide Teams hätten personelle Probleme bekommen und wären auf Dauer in der Landesliga nicht konkurrenzfähig gewesen. Das war der richtige Schritt für beide Vereine zum richtigen Zeitpunkt. Im Jugendbereich ist die Kooperation schwieriger, was nicht nur, aber auch an den Fahrtwegen liegt.

Wie viel TV Friesen steckt in der SG Telgte-Wolbeck?

Rüter: Das Mitgliederverhältnis ist grob zwei Drittel Telgte und ein Drittel Wolbeck. Das hat sich seit Beginn des Zusammenschlusses nicht geändert.